Schloss Hirschstein - Wie alles begann...

 

Das Schloss, ursprünglich ein Burgwart des 10. Jahrhunderts, liegt auf einem steil abfallenden Felsvorsprung des linken Elbufers und erhielt seine  heutige äußere Form und Gestalt durch einen eingreifenden Umbau 1892 – 1894. Dieser wurde  vom Dresdener Architekten und königlichen Baurat Professor Ernst Giese ausgeführt.  Er gestaltete Schloss und Terrassengarten im Stile der Neorenaissance.

 

Die Spitze des keilförmigen Grundrisses zeigt nach Süden. Die breite Eingangsfront befindet sich im Norden und besitzt eine Barocktür. Der Schlossturm mit unregelmäßigem  Grundriss steht im südlichen Teil des Schlosshofes und erhielt Haube und Laterne 1687. In diesem Jahr wurden auch die unregelmäßigen einfachen Fensterfronten des Unter-  und Obergeschosses im östlichen und westlichen Schlossflügel in die bis zu 2 m starken Mauern eingefügt.

 

Die Südspitze mit Turm ist vermutlich der ältere Teil der Burganlage, der dann im 17. Jahrhundert der Nordteil angebaut worden ist. Ende des 19. Jahrhunderts kam die große Eingangshalle rechts mit breiter Treppe und links mit ehemaliger Schlosskapelle dazu. Es erfolgte der Einbau der Kapelle und ihre Ausstattung mit neuem Gestühl, einer hölzernen Kanzel, einer Jehmlich - Orgel, elektrischem Kronleuchter und Dekorationsmalereien.

 

Schlosskapelle mit Altarbild und Kanzel Das Altarbild der Kapelle

 

Im ersten Stock des Nordflügels befindet sich  ein  dreifenstriger großer Saal – ehemals im Barockstil – jetzt moderner Festsaal. Erhalten sind die Rundhallen im südlichen Teil des Schlosses. Sie sind im Barockstil erhalten. Wertvoll sind auch die Türen in den ehemaligen Gruppenräumen aus der Zeit des Kindersanatoriums. Die obere runde Halle im Barockstil (weiß - gold) wurde 1974 restauriert.

 

An der Treppenwange der Eingangshalle befindet sich ein Doppelwappen in Sandstein mit den Jahreszahlen 1721 und 1862. Darunter zwei bunt bemalte Wappen mit Inschriftentafel, die von der  Besitznahme „Gut Hirschstein“ 1628 durch die Familie Felgenhauer und vom 1632 durch die Schweden verursachten Brand berichten.

 

Rokokosaal mit Porzellansammlung

 

Über der Eingangshalle wurde ein Porzellansaal geschaffen, der mit Schätzen aus aller Welt ausgestattet war und eine kostbare Porzellansammlung sowie einen kunstvoll aus Meißner Porzellan gefertigten Kamin hatte. Im Obergeschoss wurden eine Bibliothek und ein getäfelter Saal eingerichtet. Die Türen wurden mit Wurzelholzintarsien versehen. Des Weiteren wurden in repräsentieren Räumen Kamine eingebaut, die von den Gängen aus beheizbar waren. Viele dieser  historisch wertvollen Artefakte sind leider nicht mehr vorhanden. Ein Besuch von Schloss Hirschstein lohnt dennoch in jedem Fall.